Geschichte

Der Ursprung der Burgergemeinde Sumiswald geht, wie bei allen Burgergemeinden im Kanton Bern, auf das Jahr 1822 zurück, als die Berner Regierung den Gemeinden befahl, Burgerrodel mit den in den Gemeinden wohnhaften Burgern zu erstellen. Das Bernervolk stimmte am 31. Juli 1831 in einer Volksabstimmung einer Staatsverfassung für den Kanton Bern zu. In dieser Verfassung wurde die Teilung von Grundeigentum zwischen Einwohnergemeinde, Burgergemeinde und Staat beschlossen und mit dem Kantonnementsgesetz von 1840 umgesetzt. Darauf abgestützt wurde dann im Kantonnementsvertrag von 1848 der Burgergemeinde Sumiswald die Abtretung von 837 Jucharten Staatswald zugesichert, was etwa 300 Hektaren entspricht. Durch Zukäufe von Waldparzellen vergrösserte sich die Waldfläche auf heute 354 Hektaren. Die Burgergemeinde ist damit der grösste Waldbesitzer der Gemeinde Sumiswald. Die Waldflächen befinden sich vorwiegend in den Gebieten Wittenbach, Riedbad, Hinterarni und Kurzeneigraben.

Mit den Waldkäufen kam die Burgergemeinde im Laufe der Zeit auch zu den Gasthöfen Riedbad und Kuttelbad. Aber auch die Alpbetriebe Bösigerberg und Spychersgraben gelangten so in den Besitz der Burgergemeinde. Gerade in diesen Gebieten ist es in der heutigen Zeit nicht einfach, erfolgreich zu wirtschaften.

Die Burgergemeinde hat sich seit vielen Jahren für die Plenterbewirtschaftung entschieden, da sich diese Waldform auf dem Voralpenstandort besonders gut eignet und zudem sehr naturnah ist. Dank dieser ökologisch wie auch ökonomisch sinnvollen Form der Waldbewirtschaftung hat die Burgergemeinde im Jahr 2007 den Binding Waldpreis zum Jahresthema „Erfolg im naturnahen Wirtschaftswald" erhalten.

Besonders stolz ist die Burgergemeinde auf ihr schönes und auch gefragtes Stammholz. Dieses findet oftmals auch den Weg ins ferne Ausland bis hin nach Japan. Auch konnte die Burgergemeinde Sumiswald helfen, als Rüdiger Nehberg im Jahre 1999 einen passenden Baumstamm für eine Atlantiküberquerung suchte. Eine 350 jährige Tanne aus dem Burgerwald hat damals in Brasilien als Mahnmal gegen die Regenwaldabholzung gedient.

Mit den steigenden Rohölpreisen wird dem Rohstoff Holz wieder vermehrt Beachtung geschenkt. Gerade Brennholz erlebt nach einer längeren Durststrecke wieder einen Aufschwung. Mit der neuen Schnitzelheizung, welche für die Fernwärme in Sumiswald verantwortlich ist, hat die Gemeinde in diese Richtung ebenfalls ein Zeichen gesetzt.

In der heutigen Zeit wird die Arbeit der professionellen Holzer vermehrt auch von privaten Waldbesitzern in Anspruch genommen. Die meisten Landwirte führen ihren Betrieb ohne Angestellte. Aus Sicherheitsgründen ist es jedoch nur schwer verantwortbar, sich allein ans Holzen zu wagen. Gerade aus solchen Überlegungen werden vermehrt auch die Forstarbeiter der Burgergemeinde für diese anspruchsvollen Arbeiten angestellt.

Die Burgergemeinde verkauft zudem auch Brennholz zu vernünftigen Preisen.